Ab wann ist Google Analytics kostenpflichtig?
Die meisten Google Analytics-Anwender haben sich an die Tatsache gewöhnt, dass Google Analytics ein kostenloses Tool ist. Doch nur die wenigsten wissen, dass bei der “free”-Version einige sehr wichtige Limitierungen existieren. Wie bereits vor Kurzem verkündet wurde, gibt es nun die neue Google Analytics Premium-Version. Bei dieser Version bekommt man ab 150.000 Dollar einige High-End-Features inklusive Rund-um-die-Uhr-Customer-Support-Service freigeschaltet. Doch was bekommt man sonst noch dazu, außer dem direkten Support-Service von Google?
- Erweiterte Implementierungsmöglichkeiten inklusive Qualitätssicherung.
- Einen festen Ansprechpartner und kostenlose Trainingsmöglichkeiten.
- Ein erweitertes Attributionsmodell, die Erstellung von Hypothesen und Tests für die Überprüfung des Attributionsmodells.
- Eine Erweiterung von 5 auf 50 benutzerdefinierten Variablen.
- Die 10-Millionen-Hits-Grenze wird auf eine Milliarde Hits erhöht.
- Kein Sampling, dafür aber direkten Export von Daten aus dem User-Interface.
- Extra schnelles Reporting für die Ad hoc-Analyse von Marketing-Kampagnen.
- “You own your customer data and control how that data is shared.”
Hoffentlich gibt es den letzten Punkt auch für die “free”-Version. Nun kann man aus diesen Eigenschaften einen Umkehrschluss ziehen und die aufgezählten Features als fehlend auf die “free”-Version übertragen!
Bei der “free”-Version werden ab einer bestimmten Datenmenge die Daten gesampelt. Für den Otto-Normal-Verbraucher bedeutet dieses Vorgehen, dass aus dem gesamten Datenpool nur eine Teilmenge herausgenommen wird, um somit zum Beispiel die Report-Funktion zu beschleunigen, aber auch Ressourcen zu sparen. Dadurch werden die Daten nicht komplett ausgegeben, sondern nur zum Teil. Dies macht natürlich eine Analyse im Detail nur beschränkt möglich. Neben dem Sampling von Daten gibt es aber auch eine Grenze für die Hits. Wer mehr als 10 Millionen Hits pro Monat generiert, wird wahrscheinlich einen Teil der Daten in diesem Prozess nicht vollständig bekommen können. Zu Hits werden Seitenaufrufe, eCommerce-Transaktionen, benutzerdefinierte Variablen und JS-Events dazu gezählt. Leider bekommt man von Google die Info nicht, was eigentlich bei einem Überschreiten von 10 Millionen Hits passiert. Auf der Webseite steht lediglich:
“If you exceed this limit, there is no assurance that the excess hits will be processed (Google Inc.).”
Außerdem, wenn mehr als 50.000 Besuche am Tag bei Analytics aufgezeichnet werden müssen, werden die Daten nur einmal pro Tag aktualisiert. Besonders bei viralen Kampagnen und sonstigen Social Media-Aktivitäten, die einen direkten Response liefern, kann diese Limitierung ziemlich hohe Opportunitätskosten verursachen. Um diese Limits zu umgehen, rät Google selbst dazu, das Sampling mit Hilfe von “calling _setSampleRate()” einzusetzen, nur würde man wiederum beim Sampling ein Teil der Daten “verlieren”. Genau ab diesem Punkt wird Google Analytics kostenpflichtig! Natürlich machen sich die meisten Google Analytics-Anwender keine Sorgen, da man erst einmal die 10-Millionen-Grenze knacken muss. Doch abgesehen von der Hits-Limitierung ist das Sampling schon bei mittelmäßigen Trafficzahlen überall vorhanden. Deshalb ist es ratsam, ab einer Größe von 50.000 Besuchern am Tag sich nach passenden Lösungen umzuschauen, da in diesem Fall Google Analytics vielleicht nicht die beste Lösung sein kann. Oder man greift zu der Premium-Version. Da ist natürlich die Frage, welche Tools man sonst für 150.000 Dollar bekommen kann?
Welche Tools würden Sie für 150.000 Dollar einsetzen? Und vor allem warum?

Danke für die gute Analyse und das Fazit. Zum gleichen Schluss bin ich nämlich auch gekommen. 10 Millionen Hits hat man ja mit einer halbwegs bekannten Webseite sehr schnell erreicht, 150.000 $ übersteigt da aber wahrscheinlich schon das gesamte Online Budget. Verstehe nicht, dass Google direkt so in die vollen geht und keine Lösung für KMUs mit viel Traffic anbietet.
Werde ich wohl also noch andere Lösungen anschauen müssen.