Top 10 Widgets für Google Analytics SEO Dashboard

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Mit der neuen Version v.5 gibt es nun endlich die Möglichkeit, interne Dashboards im Analytics zu erstellen. Die Dashboard-Funktion eignet sich hervorragend für die Ad-hoc-Analyse und für den schnellen Überblick über den Verlauf von einzelnen Kampagnen. Insbesondere macht es sehr oft Sinn, diese Dashboards nach Kanälen zu trennen. Aber auch die Trennung nach einzelnen Nutzungsgewohnheiten liefert wichtige Einblicke in die aktuelle Entwicklung. In dieser Beitragsreihe werden insgesamt 5 Dashboards vorgestellt. Im heutigen Blogbeitrag geht es um das ultimative Google Analytics SEO-Dashboard mit den besten 10 Widgets. In den nächsten Beiträgen werden Dashboards für SEM, Social Media, eCommerce und Mobile vorgestellt. Doch bevor man mit der Erstellung von Dashboards anfangen kann, sollte man sich über die Möglichkeiten, die diese bieten, informieren. So bietet Google insgesamt 4 verschiedene Widget-Einstellungen an:

  • Messwert: Bei diesem Widget können nur Metriken ausgewählt und dargestellt werden. Hier wird meistens eine Kennzahl mit einem kleinen Verlauf dargestellt. Dieser eignet sich für die Zusammenfassung von Daten wie zum Beispiel: Umsatz, Besuche, Conversion-Rate.
  • Kreisdiagramm: Mit dieser Funktion kann die Verteilung der Metriken in Verbindung mit den Dimensionen dargestellt werden. Insbesondere Verhältnisse/Ratios können mit dieser Funktion visuell abgebildet werden.
  • Verlauf: Mit diesem Widget können Metriken im Verlauf abgebildet werden. So kann der organische Traffic-Verlauf mit einer Trendlinie über die Zeit beobachtet werden. Dieser Verlauf bildet den sogenannten biologischen Rhythmus ab und kann Abweichungen schnell visualisieren.
  • Tabelle: Wie man bereits aus dem Analytics-Backend kennt, kann man auch hier eine Tabelle in Verbindung mit Metriken und Dimensionen erstellen lassen. Es ist sozusagen eine kleine Abwandlung von dem Standard-Report und insgesamt auf 10 Datensätze limitiert. Die Tabellenfunktion wird in den meisten Fällen sehr oft eingesetzt, da man mit dieser Funktion viele Daten abbilden kann.

Nachdem man die Unterschiede bei den Widget-Einstellungen verstanden hat, kann man nun mit der Erstellung des Google Analytics SEO-Dashboards anfangen.

1. Organischer Traffic-Verlauf (Besuche)

Mit dem Verlauf lassen sich sehr schnell wichtige Trends abbilden. Im Einzelnen sind die Schwankungen im organischen Traffic eher uninteressant, da es meistens normal ist, dass der Traffic sich minimal verändert. Doch wenn man die Daten über einen längeren Zeitraum betrachtet, kann man schnell die Entwicklung der Kampagne beobachten. Mit diesem Trend können auch positive/negative Trends schnell festgestellt werden, dadurch hat man die Möglichkeit sofort in die Kampagne einzugreifen. Als Metrik wird in diesem Fall die Anzahl der Besuche in Kombination mit einem Filter für die organische Suche ausgewählt.

Widget Organic Verlauf

2. Umsatzverlauf beim organischen Traffic

Es muss nicht immer ein Onlineshop sein, um Umsätze anzeigen zu können. Es reicht schon, wenn man bei den Zielen auf der Webseite einen bestimmten Wert angibt, damit die Ziele nicht nur als Conversions sondern auch mit monetären Größen abgebildet werden. Bei einem Onlineshop ist es natürlich viel einfacher, da dort in der Regel das eCommerce-Tracking aktiviert ist und diese Daten selbstverständlich getrackt werden. Dieser Verlauf korreliert sehr oft mit den Besuchen, doch ab und zu gibt es doch ein paar Abweichungen, die letztendlich nur so festgestellt werden können. Außerdem ist es immer schön für das Auge, ein paar reelle Euro-Werte zu sehen.

Umsatzentwicklung Organic Widget

3. Traffic-Verteilung nach Kanälen

Für dieses Widget eignet sich natürlich das Kreisdiagramm besonders gut. Hier kann man sehen, wie abhängig das Unternehmen von den einzelnen Online-Marketing-Kanälen ist. Mit dieser Abbildung kann auch das Risiko bei der Trafffic-Diversifizierung ganz gut wahrgenommen werden. Wenn Ihr Unternehmen mehr als 80 Prozent des Traffics aus dem organischen Suchindex bekommt, dann sollten Sie sehr schnell versuchen, Ihre Strategie zu überdenken. Aus Erfahrung kann man sagen, dass der Traffic aus dem organischen Suchindex nicht die 60 Prozent-Grenze übersteigen sollte, da sonst die Abhängigkeit zu groß werden kann. Bei manchen Business-Modellen kann dieser Wert deutlich höher sein, da einfach keine andere Möglichkeit für die Diversifizierung besteht.

Traffic Channels Organic

4. Organische Quellenübersicht (Besuche/Umsatz)

Hierfür eignet sich die Tabellenansicht ganz gut, da man hier zwei Metriken miteinander vergleichen kann. Hier werden alle organischen Quellen in einer kompakten Übersicht dargestellt und stellt die Besuche den Umsatzwerten gegenüber. Es ist sehr wichtig, dass Sie für eine Seite, auch wenn diese nicht eCommerce ist, feste Euro-Werte definieren. In der Regel ist es immer möglich, einen monetären Wert zu geben. Es gibt nichts Besseres als reine Zahlen mit monetären Werten zu vergleichen, denn erst dadurch wird es einem klar, was hier in dem gesamten Traffic steckt. Stellen Sie sicher, dass beim Filter das Medium organic ausgewählt wird, sonst erscheinen alle Quellen in der Auflistung. Es können natürlich auch anderer Quellen angezeigt werden wie zum Beispiel verweisende Webseiten. Besonders beim Linkaufbau kann man die Traffic-Entwicklung mit den hinzukommenden Links analysieren.

Quellenübersicht Organic

5. Keywords-Performance (Besuche/Absprungrate)

Nun geht es um die wichtigste Information, die man als SEO immer im Blick haben sollte. Bei diesem Widget werden die Keywords (Dimension) mit den Besuchen (Metrik) und der Absprungrate (Metrik) gegenübergestellt. Somit können alle Suchbegriffe, die sehr viel Traffic auf der Seite liefern, auf das Targeting überprüft werden. Wenn ein Keyword viele Besuche hat und gleichzeitig aber eine hohe Absprungrate aufweist, dann könnte es unter Umständen sein, dass das Targeting nicht optimal ausgerichtet ist. In solchen Fällen kann die Landingpage überarbeitet werden, damit die Absprungrate sinkt. Es ist wichtig, als erstes eine aussagekräftige Metrik zu nehmen, da die Sortierung anhand der ersten Metrik vorgenommen wird.

Keyword Performance Bouncerate

6. Messwert: Branded Keyword-Traffic

Mit diesem kleinen aber feinen Widget kann die Anzahl der Besuche mit Branded Keywords demonstriert werden. Natürlich muss man auch diese Kennzahl im Kontext mit anderen Daten sehen, deshalb sollte man hier den Branded mit dem Non-Branded Traffic vergleichen. Aus diesem Grund müssen insgesamt zwei Widgets für diesen Vergleich erstellt werden. Beim ersten Widget werden die Branded Keywords eingeschlossen und beim zweiten Widget werden diese wiederum ausgeschlossen. Nur so kann ein Vergleich für die Interpretation gezogen werden.

Branded Keywords

Non-Branded-Keywords

Voila, und hier ist das Ergebnis:

Branded vs Non-Branded Ratio

Was haben wir gelernt? WebAnalyticsPRO ist kein Brand! Noch nicht, wir sind ja auch erst seit einem Monat online. Diesen Vergleich nennt man Zahlen im Kontext!

7. Landingpage-Performance (Besuche/Absprungrate)

Ähnlich wie auch beim fünften Punkt werden hier die Zielseiten auf das Targeting überprüft. Hier sollte man natürlich diese Daten nicht isoliert betrachten, auch diese Daten werden in einem Zusammenhang ausgewertet. Insbesondere Key-Content-Seiten, die für den Trichter-Prozess besonders relevant sind, sollten hier unter die Lupe genommen werden. Bei dieser Aufstellung werden die Daten nach den Besuchen in Verbindung mit der Absprungrate sortiert. Hohe Absprungraten sind auf den Zielseiten in der Regel ein negatives Zeichen, da alle Besucher die Seite ohne eine Interaktion verlassen haben. Mit den Zielseiten müssen dann natürlich auch die Keywords angeschaut werden, erst dann können Entscheidungen im Hinblick auf die Optimierung und das Testing getroffen werden.

Landingpage-Performance

8. Landingpage-Performance (Besuche/Time on Site)

Dies ist ein weiteres Widget für die Auswertung der Performance für die einzelnen Landingpages auf der Webseite. Dieser Wert ist besonders spannend im Vergleich mit der Anzahl von Besuchen. Je höher die Verweildauer desto besser ist die Landingpage auf das Keyword und auf den Besucher selbst abgestimmt. Diese Metriken (Absprungrate und Time on Site) können als Qualitätskriterium für die Bewertung der Zielseiten genommen werden. Es ist jedoch sehr wichtig, die Grundlage der Kalkulation zu verstehen, wie dieser Wert berechnet wird. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass man mit den Webanalyse-Tools nur die Tiefe und nicht die Wahrnehmung der User anzeigen kann. Eine lange Besuchsdauer heißt nicht immer, dass die Seite optimal auf den User abgestimmt ist. Es ist jedoch trotzdem ein guter Wert für eine schnelle Landingpage-Analyse.

Landingpageperformance

9. Pagespeed

Die durchschnittliche Seitenladegeschwindigkeit spielt mittlerweile nicht nur bei AdWords, sondern auch beim SEO eine wichtige Rolle. Diese Metrik ist zum Beispiel ausschlaggebend für die allgemeine Besucherzufriedenheit. Darüberhinaus kann durch die Optimierung des Pagespeeds die allgemeine Conversion-Rate gesteigert werden. Es ist wichtig, diesen Wert unter anderem auf den einzelnen Unterseiten, Zielseiten und Key-Content-Seiten zu beobachten. Zwar könnte die durchschnittliche Ladegeschwindigkeit auf der Homepage in Ordnung sein, doch auf den Unterseiten wird oft eine andere Performance gemessen.
Ein Vergleich mit den verschiedenen Zeiträumen ist mit Analytics nicht möglich. Es wäre natürlich sehr sinnvoll, diesen Vergleich über die Zeit zu sehen. So könnte man die Daten vor und nach der Optimierung vergleichen.

Pagespeed

Das Endergebnis

Pagespeed-Dashbaord

10. Mobile Search im Verlauf

Wie schon seit mehreren Jahren wird die mobile Suche immer stärker anwachsen. Mittlerweise hat man ziemlich viel Traffic aus der organischen Suche über die mobilen Endgeräte. Dieses Suchverhalten sollte letztendlich segmentiert (isoliert) analysiert werden. Für eine schnelle Ad-hoc-Analyse eignet sich ein Verlauf besonders gut. Wenn man auf der Seite einen starken Traffic-Zuwachs aus diesem Segment feststellt, ist es vielleicht an der Zeit, die Seite für die mobilen Endgeräte kompatibel zu machen. Ein Trend für die schnelle Analyse ist meistens völlig ausreichend.

Mobile Suche Mobile Search

Welche Widgets verwenden Sie beim Controlling von SEO-Kampagnen? Im nächsten Blogbeitrag werden die nächsten 10 Widgets für SEM (Google AdWords) vorgestellt. Folgen Sie uns auf Twitter!

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Autor: Dimitri Tarasowski

Dimitri Tarasowski

Dimitri Tarasowski studierte an der Heilbronn University und an der USC (Australien) das Fach International Business mit dem Schwerpunkt auf Strategic Marketing. Seit 2006 arbeitet er als unabhängiger SEO Berater für KMU's aus dem süddeutschen Raum. Seit 2007 beschäftigt er sich verstärkt mit Web Analytics und Change Management. Folgen Sie ihm unter @tarasowski und Google+.

This post has 3 Comments

  1. Stefan on 24. Februar 2012 at 18:19 Antworten

    Schöne Zusammenstellung. Ich habe noch ein Tortendiagramm zur Suchmaschinenverteilung mit drin, in der man die Google Dominanz sieht und ein Verlaufschart für das Brand-Keyword.

    • Dimitri Tarasowski on 24. Februar 2012 at 21:56 Antworten

      Hi Stefan,
      danke für die beiden Vorschläge, vor allem der Verlauf von Brand-Keywords bildet ganz gut die Entwicklung ab.

  2. seonage on 2. August 2012 at 15:39 Antworten

    Toller Beitrag.. Bin auch gerade fleißig am Dashboarden. Leider ist das Ergebniss des pdf-Exports noch grauenhaft. Ist hat noch in der Beta Phase. Lässt sich eigentlich auch aus den Echtzeitdaten ein Widget bauen?

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