Top 30-DAX: Einsatz von Web Analytics-Lösungen überrascht
Im Rahmen einer Forschungsarbeit sammeln wir Daten über den Einsatz und die Nutzung von Digital Analytics-Tools bei Konzernen. Letztes Jahr im Juni haben wir angefangen, die ersten Daten zu sammeln. Die ersten Ergebnisse der Studie bzw. Auszüge aus dieser finden Sie im Beitrag “Google Analytics hält Einzug bei den Top 30-DAX-Unternehmen“. Nun ist es wieder Zeit, neue Daten zu präsentieren. Zwei wichtige Faktoren müssen hier berücksichtigt werden:
1. Top 30-DAX-Unternehmen unterliegen einem ständigen Wechsel, das heißt, wir machen unsere Studie nicht an irgendwelchen Unternehmen fest, sondern nehmen die aktuellen Platzierungen (Zahlen). Deshalb kann es vorkommen, dass manche Unternehmen in dieser Statistik gar nicht mehr auftauchen. Ähnlich wie bei “War of Talents” möchten wir die aktuellen Anstrengungen der jeweiligen Tool-Anbieter in Bezug auf Global Player darstellen.
2. Manche Unternehmen in der Studie nutzen mehrere Digital Analytics-Tools für die Analysen. In diesem Fall wurde die Entscheidung gefasst, die Punkte anteilig zu verteilen. Da man über die Hintergründe für den Einsatz von zwei Tools nicht kennt, ist es natürlich schwierig, eine andere Gewichtung zu definieren. Interessanterweise findet man als zweite Lösung immer Google Analytics im Einsatz.
Massive Veränderungen – ein neuer Trend?
Nun kommen wir zur aktuellen Studie: Hier sieht man ganz deutlich, dass sich die Markanteile im Vergleich zu 2012 massiv verändert haben. Insbesondere die Highend-Tools verlieren langsam an Boden. In Abbildung 1.0 ist es deutlich zu erkennen, dass Piwik und Etracker Markanteile hinzugewonnen haben. Piwik ist beispielsweise bei der Deutschen Telekom AG und Fresenius AG im Einsatz. Hier wurden teurere Lösungen durch einfache und teilweise kostenlose Tools ausgetauscht.
Abbildung: 1.0
Wie auch letztes Jahr wird die Tabelle von Adobe angeführt. An zweiter Stelle rangiert Webtrends und erst danach folgt Google Analytics. Dieses Jahr konnte Google Analytics keine Marktanteile hinzugewinnen. Außerdem hat sich der Anteil an “Not known”-Tools (inhouse, serververseitig etc.) verringert. Wie auch im letzten Jahr konnten IBM Coremetrics und Webtrekk ihre Marktanteile in diesem Segment nicht erhöhen.
Neue Trendbewegung in Richtung von günstigen Lösungen.
An den aktuellen Zahlen stellt man fest, dass die beiden eher einfachen/günstigen Lösungen einen hohen Sprung gemacht haben. Natürlich handelt es sich nur um 30 Top-Unternehmen, es ist jedoch eine interessante Entwicklung, welche nicht unbedingt positiv für die gesamte Branche ist. Natürlich freuen sich die beiden Anbieter über großen Zuwachs, im Umkehrschluss heißt es nichts anderes als “if you have to tighten your belt, you have to economise”. Nun kann man darüber spekulieren, ob die Budgets für teure Lösungen nicht mehr so einfach wie vor einigen Jahren verteilt werden oder es andere Faktoren dafür gibt, fortgeschrittene Lösungen gegen günstige aber auch robuste Lösungen auszutauschen. Diese Entwicklung könnte sich als ein “Fail” für die gesamte Branche erweisen, man hat es immer noch nicht geschafft, den Mehrwert von Analysen & Optimierung den Kunden näher zu bringen. Wir sind daher gespannt auf die nächste Erhebung und Bekanntgabe dieser Zahlen.




Hallo Herr Tarasowski, ich kann Ihrer Feststellungen nur bestätigen. Im September 2012 haben wir als Social Media Analysten ein Monitoring für alle Webanalyseanbieter aufgesetzt und beobachteten aus neutralem Blickwinkel eine rapide anlaufenden Trendwende in der Nutzung und der Wechselbereitschaft. Unser Themenportal SoMM für Webanalyseanbieter ist öffentlich zugänglich, erhebt aber nicht Ihren wissenschaftlichen Anspruch. Auf dem Portal können Netzgespräche zu den einzelne Anbieter verfolgt werden. Hier geht’s zum SoMM Modell der Webanalyse Anbieter: http://radiosphere.de/themen-portal/februar-2013-webanalyse
Hallo Herr Schultz, vielen Dank für den Verweis! Es ist eine sehr spannende Sache…